Pentaro

Die Pentaro war ein Ape-Sattelzug. Piaggio hatte wohl Ende der 50er die Idee, dass eine Ape für die wachsenden Transportaufgaben doch ein wenig klein ist. Ein Lastwagen? Passt durch eine historische italienische Altstadt nicht durch. Überhaupt: Etwas Neues zu entwickeln ist ganz schön teuer. Also lag die Idee nahe: Vorn die Ape, hinten einen Auflieger dran – Problem behoben – ab in die Pizzeria!

Ab 1960 wurden die Fünfräder dann wirklich gebaut und genau der Umstand lieferte auch den Produktnamen: Es hat halt nicht drei, sondern „penta“ von den Ruota (=Räder). Mit dem Anbau wird aus der neidlichen, weiblichen Ape dann auch gleich ein Mänchen, denn es heißt „der Pentaro“ und nicht etwa „die Pentaro“. Warum? Ich weiß es nicht.

Insgesamt haben sie in Pontedera dann von 1960 bis 1968 vermutlich um die 3800 Fahrzeuge gebaut und dafür rund 19.000 Räder verbraucht – aber nur 3800 Lampen. Die Zugfahrzeuge haben auch den Modellwechsel mitgemacht, so dass es Pentaros sowohl mit Lampe oben und Lampe unten gibt – aber immer nur mit einer. Mit Auflieger hießen die Modelle dann erst APA1T und später APC2T.

Den Auflieger gab es wohl auch in zwei Ausführungen: Als offene Pritsche und als geschlossenen Kasten. Im offiziellen Piaggio-Museum in Pontedera steht ein Pentaro als wortwörtlicher „Feuerwehr-Zug“.

Heute gibt es nur noch wenige Pentaros und noch viel weniger hintere Bremszylinder – oder andere Ersatzteile, die spezifisch für die Pentaro sind. Entsprechend hoch sind die Preise und ein Pentaro wohl gleichzeitig die teuerste Art überhaupt, eine Ape zu fahren.

Faro Basso

Italienisch für „Lampe unten“. Bei frühen Modellen der Vespa war die Frontlampe auf dem Kotflügel des Vorderrades angeschraubt. Durch die eher kleinen Räder der Vespa war „il Faro“ – der Scheinwerfer – also ziemlich weit „basso“ – also unten – angebracht.

Da die erste Ape im Prinzip eine Vespa mit einer breiten Hinterachse mit zwei Rädern und einer Holzpritsche darüber war, hatte diese natürlich auch den einzelnen, niedrigen Scheinwerfer.

Auch später gebaute Ape-Modelle mit Fahrergehäuse gehören zu den „Faro Basso“, solange der Scheinwerfer unten am Kotflügel angebracht war.

Eine Ape 50 aus den späten 80er Jahren ist also keine „Faro Basso“ – auch wenn sie nur einen Scheinwerfer hat. Dieser sitzt aber aber in der Karosserie (also „oben“) und nicht am Kotflügel „unten“.

Vorteil des untenliegenden Scheinwerfers war sicherlich, dass dieser in die Kurve hinein leuchtet. Die Minimalversion des Kurvenlichts also. Das macht den Lichtschein aber auch sehr nervös. Macht nichts, war ja so wie so nicht viel. Die ersten Ape-Modelle hatten noch eine 6V-Elektrik!