Die karierte Fahne für den nächsten Tausender ist gefallen und vielleicht auch langsam für die gesamte Saison. Die endet traditionell zunächst erst einmal dann, wenn die Straßen gesalzen wurden. Das mag kein Auto – aber eine italienisch-indische Diva ganz bestimmt nicht.
Inzwischen bin ich geneigt zu behaupten, dass mal wieder nichts an der Ape passiert sei. Aber das stimmt so nicht. In der Tat ist einiges passiert, denn
Die Ape hatte Ihre erste Panne! Also ein technischer Defekt mit der Folge, dass nicht oder nur sehr eingeschränkt weiter gefahren werden konnte. Wie eigentlich alles an der Ape war der Fehler recht simpel und ich habe ihn mit der Zange an meinem Taschenwerkzeug und einem Schraubenschlüssel unter einer Straßenlaterne beheben können
Die Hauptuntersuchung der Ape ist inzwischen abgelaufen und ich muss mich dringend um einen Termin bei den Göttern im blauen Baumarktstrampler bemühen, damit ich einen neuen, bunten Aufkleber aufs Blechle bekomme. Sonst beschränkt nicht das Streusalz, sondern die Bedrohungslage eines Strafpunkts die Saison.
Die Ape hatte einen Totalausfall, was die Elektrik angeht. Da kann sie nichts für und trotzdem konnte ich durch provisorische Maßnahmen pünktlich mein Kind abholen.
Ich habe der Ape an ein paar Stellen vor dem Winter einen verbesserten Rostschutz gegönnt und ein paar Lackstellen ausgebessert.
Was für ein schöner Tag im späten Herbst! Man könnte meinen, es ist wird noch mal richtig Sommer! Vor einer Woche sind wir aus dem Urlaub wieder gekommen, da hätten wir dieses Wetter gern gehabt. Es war eher kühl und bedeckt.
Wenn ich schon meinen Sohn zum Spielen in den nächsten Ort bringen muss, dann wäre an einem solchen Tag die Ape die erste Wahl. Blöd, dass der Wohnwagen noch vor der Calessino-Garage steht noch der Wohnwagen. Also doch die geschlossene Vierrad-Dose.
Am Abend möchte der Spross wieder abgeholt werden. Es ist noch angenehm warm und vor allem ist der Wohnwagen in sein Winterlager verschwunden. Erwartungsvoll schiebe ich das Garagentor auf, springe auf den Fahrersitz, stecke den Schlüssel ein – und schaue blöd. Glücklicherweise sieht es niemand, denn es ist ja dunkel in der Garage. Alles ist dunkel: Die Hintergrundbeleuchtung des Tacho, die Scheinwerfer, die Kontrolllampen. Ich drehe den Schlüssel noch mal zurück und dann wieder in die Zündstellung obwohl ja klar ist, dass das nicht helfen wird: Nichts. Alles dunkel.
Zur Ilustration: So sieht das Cockpit der Ape in der dunklen Garage aus, wenn die Batterie keinen Strom mehr hat. Auf der anderen Seite der Kamera ebenfalls nicht zu sehen: Ein blöder Gesichtsausdruck des Ape-Fahrers.
Während mein Gehirn gerade mit der einen Gehirnhälfte versucht herauszufinden, wohin all der Strom der immerhin 40 Ah großen Batterie verschwunden sein könnte, kann die für Emotion zuständige Seite sich nicht entscheiden zwischen der Angst zu spät zu kommen oder der Scham über Misserfolg, wenn ich statt mit der versprochenen Ape doch mit dem Familienkombi vorfahre.
Die erste Idee: Sollte dieses blöde Bremspedal wieder geklemmt haben und die Batterie ist am Leuchten der Bremslichter ausgeblutet, während ich gemütlich im Urlaub geweilt habe? Ja, das Bremslicht funktioniert bei der Ape auch ohne eingeschaltete Zündung!
Das Rätsel um den Grund der technischen Niederlage löst sich schnell von selbst, als meine Fingerkuppen das linke Tastenfeld im Armaturenbrett betasten: Es liegen in der Regel gleichmäßig dort alle Schaltern in Ihrer Ruhestellung. Heute nicht, mein selbst bemalter Schalter für die Musik ist an. In einem heldenhaften – aber auf die Dauer von zwei Wochen nicht zu gewinnenden – Kampf hat also die großzügig dimensionierte Batterie der Ape den Bluetooth-Verstärker am Leben erhalten, bis sie Ihr letztes Milli-Ampère ausgehaucht hatte.
Der Verstärker funktioniert bis hinunter um die 6 V, die Batterie ist offensichtlich vollkommen startunfähig leer wie sie nur sein kann. Die Frage ist, ob sie das auch für immer bleibt und an dieser Aktion gleich komplett gestorben ist. Starterbatterien mögen es überhaut nicht, wenn sie tiefentladen werden – billige, indische vermutlich am aller wenigsten.
Bleiben noch zwei Fragen: Die Erste nach der Schuld. Habe ich selbst vergessen, den Verstärker auszuschalten? Ist er vielleicht aus versehen beim einbringen des Rostschutzwachs in den Fenserrahmen betätigt worden? Oder haben vielleicht zwei kleine Patschehändchen des Kleinen beim Spielen in der Ape den Schalter betätigt?
Die zweite Frage ist nun: Bekomme ich die Ape schnell in Gang oder muss ich wirklich im Schandwagen losziehen, um den Sohn noch vor dem Abendessen abzuholen?
Zum Glück stand vor der Garage noch die 12V-Batterie des Wohnwagens in ihrem Behälter, die sonst den Rangierantrieb des Anhängers antreibt. Die war vollgeladen. Also die hintere Motorklappe geöffnet und mit dem Starthilfekabel die Ape zurück ins Leben geholt. Die Frage ist nur: Werden 15 min Fahrt reichen, um die Batterie ausreichend zu laden, damit das Bienchen für die Rückfahrt auch wieder anspringt?
Im Prinzip müsste es möglich sein, die Ape allein anzuschieben. Ich habe es bisher nie probiert. Und so ist einfach die Kiste mit der Startbatterie zusammen mit dem Kabel mitgefahren. Gebraucht habe ich sie nicht, denn in der Tat ist die Ape nach der Virtelstunde selbsttätig wieder angesprungen. Müde zwar, aber sie ging an! Tapferes, kleines Arbeitsbienchen.
Dafür ergibt die 90 Ah-Zusatzbatterie im Beifahrerfußraum einen wirklich guten Schwerpunkt in Kurven.
Zurück zu Hause in der Garage habe ich die Batterie an das Ladegerät gehängt. Mal sehen, ob sie einen dauerhaften Schaden davon getragen hat.
Mehr als das halbe Jahr ist nun rum – und ich war dieses Jahr noch gar nicht mit der Ape zur Arbeit. Dabei kann sie da mal schön lang weg laufen und nicht immer nur Start-Stop und klein-klein! Mein weg zur Arbeit sind 65 km – jede Richtung.
Das Orakel von Meteosat versprach Sonne und Wärme und die Abwesenheit von Wasser. Perfekte Bedingungen um mit offenem Verdeck den tristen Alltag in einen Genussrahmen zu setzten!
Als ich bei der Firma ankomme stehen dort schon die Motorräder der Kollegen, ich muss weit am Unterstand entlang fahren um einen Platz für das Bienchen zu finden. Und was sehe ich dort? Wieder wartet dort ein altes Dreirad darauf, meiner Ape Gesellschaft zu leisten! Dieses mal jedoch ist es nicht wie beim letzten Mal ein Krause Duo, sondern ein eisbonbonblau glänzender Messerschmitt Kabinenroller KR200 aus den 1950er Jahren!
Was für ein schönes Gefährt – gleich viel Hubraum wie die moderne Ape, auch ein Cabriolet – dabei aber ein wenig schneller! ich schleiche noch einen Moment herum und bewundere das Gefährt. Es ist vermutlich das einzige Fahrzeug, bei der man in der Betriebsanleitung nachlesen kann oder muss, wie man denn überhaupt einsteigt. Leider drängt dann das erste Meeting des Tages.
Wie man hier einsteigt, dafür gibt es eine Anleitung!
Als ich nach der Arbeit zurück komme, ist der Kabinenroller verschwunden. Auf dem Rückweg komme ich am Maislabyrinth vorbei, das wir noch am Wochenende besucht hatten. Ich möchte mit der Drohne darüber hinweg fliegen und ein paar tolle Ansichten von der Ape in der Abendsonne machen. Die Drohne will das aber nicht – sie weigert sich weit genug weg oder hoch genug zu fliegen. Irgend ein Update fehlt Ihr und sie möchte unbedingt nach Hause telefonieren. Später versuche ich ein paar Aufnahmen während der Fahrt mit 360-Grad-Kamera, aber auch die werden nichts. Die Stitching-Parameter passen nicht zu den Linsenkappen und überhaupt gibt kurz danach die Speicherkarte auf. Schade ist dass, denn es ist ein wunderschöner Abend auf den Landstraßen.
Auf dem Weg in den Sonnenuntergang und nach Hause. Es ist ein wunderschöner Abend zwischen Feldern und Wiesen.
Es bleibt die „Freude am Fahren“ an sich und die Erkenntnis, dass manchmal die simple Technik die beste Technik ist.
Egal ob Ape oder Kabinenroller. Wobei ich den Roller gern mal ausprobiert hätte.
Es ist „Throwback Thursday“ und wir sind gerade zurück aus einem sonnigen Urlaub in der Bretagne.
Leider kann ich mich nicht erinnern, dieses Mal eine Ape gesehen zu haben. Das ist wirklich schade.
Aber vor sieben Jahren, im Sommer 2017, waren wir schon mal in der Bretagne. Statt im Finstère damals im Süden auf der Halbinsel Quiberon. Und dort erinnere ich mich,sehr wohl eine Ape gesehen zu haben:
Es war eine Classic Diesel. Ihr Besitzer besuchte damit die Strände und verkaufte uns Eis. Ein schönes Fahrzeug, ein leckeres Eis.
Oder zumindest so etwas Ähnliches. Das dachte ich mir beim Blick auf das Tablet, das der Kleine in der Hand hielt. So ist das mit Kindern von vier bis sechs Jahren: Kaum schaut man einmal weg, haben sie sich ein Tablet organisiert, YouTube angeworfen und schauen Dinge von zweifelhaftem Inhalt: Mickey Maus in diesem Fall. Schnell geschnitten, bunt, schrill und dafür ohne tieferen Inhalt oder – Gott bewahre – ein Lernziel.
Vielleicht ist auch mit dem ersten Blick meine Phantasie mit mir durchgegangen und es ist eine eine ältere Bajaj RE?
Nein, das passt auch nicht: Es gab die Bajaj wohl früher auch mit nur einer Lampe auf dem mitgelenkten Kotflügel – ähnlich wie bei einer Ape Faro-Basso. Aber solch eine alte Bajaj müsste dann die dreigeteilte Frontscheibe haben. Das Mäuse-Tuk hat aber eine gerundete, einteilige Frontscheibe – wie die Ape Calessino oder auch die mordernere Bajaj RE.
Eine ältere Bajaj RE, aufgenommen von mir in Pune, Indien
Vermutlich ist es doch einfach nur ein generisches Tuk Tuk. Es fehlen so oder so die Blinker an der Front. Dazu haben diese beiden Tuk Tuks (wie auch alle anderen im Film, die regulär grün-weiß daher kommen) keine Trennwand hinter dem Fahrer. Da hat die Ape City aber eine dünne Wand, die Bajaj RE dazu noch einen deutlich sichtbaren Kasten aus Blech. Die Aufhängung des Vorderrades mit der geschobenen kurzen Gabel erinnert mich dann doch wieder an die Konstruktion der Ape seit Generationen.
Es ist also doch ein generisches Gefährt. Oder dramatischer sozusagen „Frankensteins Dreirad“
Kaum ist die Neugierde geweckt, habe ich an anderer Stelle gleich ganz andere Details gefunden, bei denen Disney so nah an der indischen Realität ist, dass es verblüfft: Die Ladung der kleinen Dreiräder und ihre ordnungsgemäße „Ladungssicherung“. Genau so habe ich es vor über einer Dekade in Indien erlebt!
Ich mag meinen Postboten, aber aus irgendeinem Grund hat er mir mein Paket heute nicht gebracht. Statt dessen bekomme ich die Benachrichtigung, dass es in der Packstation liegt.
Kein Problem, ich habe einen Zeitschlitz von genau 15 Minuten zwischen zwei Online-Besprechungen und nur einen guten Kilometer bis zur Packstation. Das sollte kein Problem darstellen. Eigentlich.
Kaum aus der Garage, treffen mich die ersten Regentropfen von oben, wo kein Verdeck ist. Ich ignoriere das Problem, denn es würde zu lange dauern, das Verdeck zu schließen.
Mit dem Paket auf der Rücksitzbank geht es zurück. Ich liege gut in der Zeit, die Straße vor mir blockiert ist. Es ist kein Durchkommen mehr. Mein Gegenverkehr hält sich an keine Regeln, hält direkt auf mich zu, zwingt mich zum Anhalten. Einige ziehen links vorbei, einige rechts. Einige bleiben genau vor meinem Vorderrad stehen und schauen mich blöd an. Einige streifen sogar meine Ape. Es gibt zwar Aufpasser, aber es sind zu wenige für zu viele Verkehrsregelverweigerer.
Seit heute weiß ich nun, dass eine Ape Calessino in den Federn wackelt, wenn ein ausgewachsenes Mutterschaf sich an ihr schubbert. Und auch, warum der Kotflügel über dem Vorderrad so heißt, wie er nun mal heißt.
Zur nächste Besprechung bin ich 5 Minuten zu spät gekommen…
In Bremerhaven waren wir mit dem Fahrrad und nicht der Calessino unterwegs. Aber kaum hatten wir an der Weser einen der seltenen Webcam-Caches gemacht, kamen wir ein Stück weiter die Weser hinunter an dieser neueren Ape 50 ZAPC81vorbei. Sie dient wohl dem Transport von Dingen zum Schiff, dass hier scheinbar dauerhaft vertäut liegt.
Aber sieh selbst: Was für ein Meister der Kunst des Einparkens war hier am Werk? Es passen gerade zwei Finger zwischen die Vorderkante des Kotflügels und der Reling. Nein, diese Kannte kann man vom Fahrersitz unmöglich einsehen! Nur eine Brettbreite bleibt hinten, um nicht mit dem Heck in den Uferweg zu ragen! Das ist eine Heldentat. Es wirkt, als wäre nicht diese Ape in diese Nische eingeparkt, sondern dieser Standplatz für genau diese Ape gebaut worden!
In mattem schwarz gerollt, so steht sie da: Eine ältere 50er TL4T oder frühe TL6T steht in einer Seitenstraße der Milbertshofener Straße in München. Ich entdecke sie morgens auf dem Weg vom Hotel zu meiner Arbeit. Sie sieht aus wie eine echte Arbeitsbiene: Über 30 Jahre blickt sie mit Ihrem einsamen Scheinwerfer in die Welt und wurde nicht geschont. Eine Pritsche mit Gitter und etwas Ladung, die Kunststoffkotflügel ausgeblichen. Bisher hatte ich in München nur eine Werbe-Ape im Olympiapark gesehen, dieses Exemplar hat dagegen auch wirklich ein paar Meilen Straße gesehen.
Stärker könnte der Kontrast in der deutschen Stadt mit den höchsten Einkommen und den höchsten Quadratmeterpreisen nicht sein: Nur 10 min früher und einen Kilometer entfernt war ich erst an einem Schaufenster vorbeigelaufen, in dem ein Bugatti Veyron zum Verkauf angeboten wurde.
Eigentlich ist es warm und bis zum späten Abend ist kein Regen angesagt. Noch eben zum Baumarkt um Rollladenteile zu kaufen. Jetzt wird es schon früh dunkel und es ist schon deutlich kühler. Die Calessino-Saison neigt sich langsam dem Ende zu.
Die Calessino hat vorne Lichter. Ich rede mit Bestimmtheit nicht von „Scheinwerfern“ denn das wäre technisch ob der 35W-Bilux-Lampen falsch. Wenn schon, dann muss es „Schummerwerfer“ heißen! Aber immerhin hat sie zwei davon, es muss wohl irgendwann mal Vorschrift geworden sein. Keine Ahnung, wie die Leute früher mit einer Lampe auf dem vorderen Kotflügel der Faro-Bassos überhaupt Nachts nach Hause gefunden haben.
Kaum im Baumarkt angekommen, vernehme ich ein Geräusch. Eine Art von klopfendem Rauschen. Es regnet.
Bei der Calessino mache ich nicht das Verdeck auf, wenn es sonniges Wetter gibt, sondern es bleibt auf, bis es ernsthaft regnet! Das kommt mir gelegen, denn heute will ich neue Wellen für die Rollladen kaufen, und so kann ich diese einfach hochkannt in den Passierfußraum stellen und mit Spanngurten am „Überrollbügel“ festbinden.
Die Calessino hat eigentlich nichts, was nicht auch nass werden dürfte. Gummimatte auf dem Boden, Sitzbezüge aus Kunstleder. Kritisch sind nur die Stellen, wo der Lack nicht richtig hingekommen ist.
Die Rückfahrt verläuft blöd: Die Rollladenwellen klapptern, ich sitze mit einem nassen Hintern auf der nassen Sitzbank, der Scheibenwischer zieht Schlieren über die Scheibe und er hat auch keine Intervall-Schaltung. Dazu ziehen mit die Wassertropfen über die Kaputze meiner Outdoor-Jacke. Mit der Kaputze sieht man nicht viel nach links und rechts, mit den Lampen und dem Scheibenwischer aber auch nichts nach vorn. Das merke ich schnell, als mein Hintern auf einer Linksabbiegerspur ein Schlagloch findet das meine Augen nicht gefunden haben. Vom Gefühl her war es so groß, dass ein halbes Hinterrad der Ape hineingepasst hat. Bei nasser Straße geht es den Lampen nur noch darum, gesehen zu werden.
Nach der Fahrt und dem Regen zu Hause habe ich dann doch noch das Verdeck geschlossen. Es soll ja schließlich keine Stockflecken kriegen!