1000 km-Inspektion

Ja, nun hat sie bei uns schon 1000 km gelebt, unsere Ape. Beim nächstgelegenen Piaggio-Händler steht sie mit 1040 km auf dem Hof zur ersten planmäßigen Wartung. Diese ist aus zwei Kategorien von Gründen wichtig:

Aus technischer Sicht können so Frühausfälle erkannt werden – Herr Weibull lässt grüßen – und möglicherweise stille Rückrufe nach Auslieferung erledigt werden. Dabei traue ich Piaggio letzteres eher nicht zu, mit ersterem haben wir bereits die begrenzte Freude gehabt.

Vor allem aber bekommt der Motor einmal neues Öl und aller Abrieb der Einlaufphase, der im Öl gebunden ist, kommt raus.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Erstinspektion wichtig um die Fahrzeuggarantie von 2 Jahren aufrecht zu erhalten.

Aus diesem Grund steht die Ape ja nun auch bei einer Fachwerkstatt auf dem Hof. Die weiteren Inspektionen alle 5000 km beabsichtige dann selbst zu erledigen. Ist ja nicht sonderlich kompliziert, so eine Ape.

Was war denn nun auffällig oder kaputt in den ersten 1000 km? Hm – eigentlich nichts! Jedes mal ist sie angesprungen, wenn sie sollte. Manchmal bei Kälte ein wenig zögerlich. Aber immer erfolgreich.

Die wenige Ausrüstung funktionierte ohne weitere Probleme.

Die Qualitätsmerkmale wie Spaltmaße, Lackqualität, Torsionsstabilität und Geräusche sind bei unserer Ape nicht besonders auffällig. Also unter Ihresgleichen – nicht vergleichbar mit „normalen“ Autos. Als Besonderheit wurde unsere Ape mit einer rostenden Ecke des Frontscheibenrahmens, einem nach oben schielenden linken Scheinwerfer und einem bis über das Dichtungsgummi der Frontscheibe fahrenden Scheibenwischer ausgeliefert. Dazu hängt eine der hinteren Türen schief und schließt nur, wenn sie dabei blauen Decklack abreiben darf.

Nach einem Tag Aufenthalt beim Wartungsservice bin ich um 249,55 € ärmer. Die Ape hat neues Öl, einen neuen Filter und alles wurde einmal nach Liste durchgeschaut. Die Garantie ist verlängert und der Motor einmal an die Diagnose angeschlossen.

Diese gab übrigens einen Fehlercode aus: P1651. Das sagt mir erst mal nichts. „Low Voltage MIL, GND Kurzschluss, Leerlauf MEM“ sagt mir allerdings auch nicht viel mehr. Ist die Motorleuchte wegen geringer Batteriespannung angegangen? Ein Kurzschuss gegen Masse? Aber von was? Einen Leerlauf kann man ja wohl kaum kurzschließen? Den Leerlaufregler vielleicht? Aber hat der Motor so etwas überhaupt?. Ich habe jetzt noch mehr Fragen als vorher. Die führende Eins gibt an, dass es ein Piaggio-eigener Code ist, also hilft auch kein Wissen aus einem OBD-2-Standard.

Was ich jetzt damit machen werde? Die Werkstatt hat den Fehler gelöscht. Da die Ape keine Uhr hat, weiß sie auch das Datum nicht und niemand weiß, wann der Fehler aufgetreten ist. Vielleicht war das ja auch schon in der Fertigung, als irgendein Stecker noch nicht gesteckt war? Man weiß es nicht. Ich werde einfach irgendwann mal mit meinem Diagnoseadapter wieder hinein hören und schauen, ob er noch mal wieder auftaucht. Mehr erst einmal aber auch nicht.

Im Prinzip ist unsere Ape jetzt bereit für die nächsten 4000 km und immer noch ganz die Alte: Neben der Windschutzscheibe rostet es noch, der Scheinwerfer leuchtet den Himmel an und der Scheibenwerfer hängt schief nach unten.