Versatzstück

Eine Sache über die Ape ist mir neulich klar geworden: Die Ape ist mit Ihrem einzigen Vorderrad deutlich labiler in der Kurvenfahrt als ein Auto!

Klar, das klingt jetzt nach einer Binsenweisheit. Aber ich meine nicht, dass sie eher kippt wegen der kleinen Aufstandsfläche oder des kleinen Abrollumfangs eher in Schlaglöchern hängen bleibt.

Nein, die Erkenntnis kam mir bergab, nach dem Durchfahren einer Autobahnunterführung. Es geht dort flott mit mehr als 50 km/h durch eine Kurve. In der Kurve ist aber eine Bodenwelle. Und außen entlang der Kurve ist eine Gartenmauer…

Vorsicht vor Bodenwellen in schnellen Kurven mit der Ape!

Fahre ich mit meinem Auto flott um eine Kurve, dann passiert auch bei Bodenwellen meist nicht viel. Federung und Dämpfung sorgen für Haftung. Wird das Fahrwerk unruhig und ein Rad springt, dann hält mich das zweite Rad leidlich in der Bahn. Selbst wenn es mein Auto beim Überfahren der Welle ein wenig nach Außen versetzt, so tut es dass in kurzer Folge erst vorn und dann hinten. Der Winkel ändert sich kurz – aber nachdem die Hinterräder „über den Berg“ sind habe ich die gleiche Fahrtrichtung wie vorher – nur etwas weiter außen.

Bei der Ape ist das nicht so. Über die Bodenwelle wird mein Vorderrad erst komprimiert und beim abrollen wird der Anpressdruck dann gering. Das Vorderrad versetzt plötzlich stark nach außen! Zwar passiert hinten das Gleiche, aber die Kräfte beim überrollen verteilen sich auf zwei Räder und fallen damit geringer pro Rad aus. Bei der Fahrt über die Bodenwelle versetzt das Heckund die Fuhre versetzt deutlich weniger. Jetzt zeigt die Vorderradnase deutlich mehr nach außen und die Gartenmauer kommt kuschelig nahe.

Mehr Lenkwinkel am Vorderrad soll es richten und der indische „MITOS“-Reifen vorn quietscht leicht und verwindet sich fühlbar. Es klappt und der Fahrzustand endet unspektakulär geradeaus.

Die Erkenntnis steckt jetzt fest im Hirn: Vorsicht vor Bodenwellen in schnellen Kurven mit der Ape. Das war mir vorher so nicht so bewusst.